Señora, Ehefrau, Mädchen und junger Mann aus der Ferne

> Die Bezugsperson – der Sohn, der Ehemann, der Vater, der junge Mann – ist nur zu hören: er erinnert sich, seine Erinnerungzersetzt sich, die Sprache wird zunehmend unverständlich, die Worte unerkennbar. Drei Frauen – die Mutter, die Ehefrau, die Tochter – leben scheinbar in der Gegenwart und besprechen Alltägliches: doch in dieser Beschäftigung schwingt die Erinnerung, der Verlust ständig mit. Hierin gefangen, sind sie nicht in der Lage zu handeln, sich zu bewegen. Die Erinnerung stellt sich dar in den verschiedenen Perspektiven, sich verändernd mit der vergehenden Zeit. Die Generation der Väter der heute 20–40jährigen ist die der in der Militärdiktatur Argentiniens in den 70er und 80er Jahren 'Verschwundenen': »Sie durften nicht als tot deklariert werden, so daß ihre Präsenz zu einer ewigen Virtualität wurde. … So entsteht ein krampfhaft perverser Bezug zwischen dem Toten und den drei Frauen, denn sie können sich weder finden noch trennen.« (Gabriela Massuh) > The person of reference here – the son, the husband, the father, the young man – can only be heard: he remembers, and his memories then disintegrate, the language becoming increasingly incomprehensible, the words unrecognizable. Three women– the mother, the wife and the daughter – seem to live in the present and to discuss everyday occurrences. But in the course of this, memory and loss continuously emerge as well. Caught within them, the women are not in a position to act or to move forward.

In spanischer Sprache mit deutscher Übertitelung Einheitspreis 25 DM Dauer 60 min Publikumsgespräch 2.11., nach der Aufführung, mit Federico León, Cristian Drut und Marcelo Bertuccio Inszenierung CRISTIAN DRUT. Text MARCELO BERTUCCIO. Licht GONZALO CORDOVA. Bild PABLO DELLAMEA. Mit BERTA GAGLIANO, CECILIA PELUFFO, VILMA RODRIGUEZ. Stimme BERNARDO CAPPA. // PRODUKTION: Fondo Nacional de las Artes, Buenos Aires. Das Gastspiel wird unterstützt durch die Botschaft der Republik Argentinien, Außenstelle Berlin.